Der Artikel ist bei dem Magazin Schulen im Brennpunkt (SchuB) der Wübben Stiftung Bildung erschienen.
Auszug
Es fängt an mit kleinen Neckereien, der Ton wird schärfer, und wenn die richtigen Worte fehlen, dann wird es auch schon mal körperlich. Viele Lehrerinnen und Lehrer kennen diese Eskalationsspirale. An Schulen im Brennpunkt dreht sie sich oft schneller, sagt Patrik Werner: „Wir haben bei uns viele verschiedene Nationalitäten auf dem Schulhof. Da wird leicht mal mit Sand geworfen oder geschlagen, weil man sich nicht verständigen kann.“ Werner ist Sportlehrer an der Gerichtsschule Witten. Die Schule hat den Schulsozialindex 7. Für das kommende Schuljahr wurde er auf 9 heraufgesetzt.
Der Index gibt Aufschluss über die soziale Zusammensetzung der Schülerschaft. Dabei ist 9 die höchste Stufe. Sie bedeutet: Hier gehen besonders viele Kinder zur Schule, die „ein Köfferchen zu tragen haben“, wie Werner es ausdrückt. Fehlende Sprachkenntnisse, Armut und individuelle Förderbedarfe gehören zu den Herausforderungen. Daraus folgen oft Konflikte im sozialen Miteinander, so der gelernte Sportwissenschaftler: „Gegenseitige Wertschätzung, ein respektvoller Umgang miteinander und Emotionen wahrzunehmen – daran fehlt es oft an unserer Schule.“